An der Weser, etwa 10 km nordwestlich vor der Rattenfängerstadt Hameln, liegt mit ihrem Namen gebenden historischen Kern die Stadt Hessisch Oldendorf (20.000 Einwohner). Sie bildet den Eingang zum Weserbergland.
Das märchenhafte Weserbergland, im Herzen Deutschlands gelegen, zählt zu den schönsten Ferienregionen. Sanfte Hügelrücken, steile Bergwälder, idyllische Täler und das blaue Band der Weser bestimmen das Landschaftsbild dieser alten Kulturlandschaft. Vor 750 Jahren von den Grafen von Schaumburg gegründet, umfasst Hessisch Oldendorf heute nicht nur den Kernort, sondern 24 Dörfer zählen als Stadtteile dazu. Der Geschichte dieses einstigen Wehr- und Marktortes begegnet man auf Schritt und Tritt.
Hessisch Oldendorf in der abwechslungsreichen Landschaft des Schaumburger Weserberglandes hat sich im letzten Jahrzehnt zu einem leistungsfähigen Ferien- und Erholungsort entwickelt. Hier finden Sie ein vielfältiges Freizeitangebot und zahlreiche Ausflugsmöglichkeiten, die von Ihnen entdeckt werden wollen.
Ein Spaziergang durch die wunderschöne Hamelner Altstadt oder entlang der Weser lohnt sich zu jeder Jahreszeit. Zahlreiche Freizeitaktivitäten, Einkaufsmöglichkeiten und ein umfangreiches Kulturprogramm warten auf Sie. Hameln ist außerdem Ausgangspunkt für Radtouren, Boots- und Schiffsausflüge. Weitere Informationen finden Sie unter dem folgenden Link:
Im Jahre 1284 ließ sich zu Hameln ein wunderlicher Mann sehen. Er hatte einen Rock von vielfarbigem, buntem Tuch an und gab sich für einen Rattenfänger aus, indem er versprach, gegen ein gewisses Geld die Stadt von allen Mäusen und Ratten zu befreien. Die Bürger sagten ihm diesen Lohn zu, und der Rattenfänger zog sein Pfeifchen heraus und pfiff. Da kamen alsbald die Ratten und Mäuse aus allen Häusern hervorgekrochen und sammelten sich um ihn herum. Als er nun meinte, es wäre keine zurückgeblieben, ging er aus der Stadt hinaus in die Weser; der ganze Haufen folgte ihm nach, stürzte ins Wasser und ertrank.
Als aber die Bürger sich von ihrer Plage befreit sahen, reute sie der versprochene Lohn, und sie verweigerten ihn dem Mann, so dass dieser verbittert wegging.
Am 26. Juni kehrte er jedoch zurück in Gestalt eines Jägers, erschrecklichen Angesichts, mit einem roten, wunderlichen Hut und ließ, während alle Welt in der Kirche versammelt war, seine Pfeife abermals in den Gassen ertönen. Alsbald kamen diesmal nicht Ratten und Mäuse, sondern Kinder, Knaben und Mägdlein vom vierten Jahre an in großer Anzahl gelaufen. Diese führte er, immer spielend, zum Ostertore hinaus in einen Berg, wo er mit ihnen verschwand. Nur zwei Kinder kehrten zurück, weil sie sich verspätet hatten; von ihnen war aber das eine blind, so dass es den Ort nicht zeigen konnte, das andere stumm, so dass es nicht erzählen konnte. Ein Knäblein war umgekehrt, seinen Rock zu holen und so dem Unglück entgangen. Einige sagten, die Kinder seien in eine Höhle geführt worden und in Siebenbürgen wieder herausgekommen. Es waren ganze 130 Kinder verloren.
(Gekürzt und sprachlich etwas modernisiert nach: Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Nr. 245, Die Kinder zu Hameln)