"Als ich mit dem Zivildienst angefangen habe, hatte ich keine konkreten Vorstellungen, was mich erwartet. Ich wollte den Zivildienst schnell hinter mich bringen, um mich dann auf mein Studium zu konzentrieren.
Im Laufe der Zeit habe ich jedoch festgestellt, dass der Zivildienst mehr ist als nur eine Zeitspanne zwischen Schule und dem Studium bzw. dem Berufsleben. Er ist ein großes Stück Lebenserfahrung.
Man lernt viele unterschiedliche Leute kennen und erfährt vom Schicksal der Patienten/Rehabilitanden und deren Angehörigen. Zudem bekommt man einen guten Einblick in das Berufsleben: Zusammenarbeit mit Kollegen, selbstständige Arbeiten verrichten, Rücksichtnahme und Toleranz.
Eine meiner größten Beschäftigungen ist der Fahrdienst. Hier habe ich den Landkreis, in dem ich wohne, besser kennengelernt. Ich bin mit vielen Menschen zusammengekommen und an meinen Aufgaben gewachsen. Ich fahre gern Auto und jetzt wesentlich sicherer als vorher.
Die Gespräche mit den Patienten/Rehabilitanden während der Autofahrten haben mich oft zum Nachdenken gebracht. Es ist sehr beeindruckend, wie gefasst und mit welchem Mut sie mit ihrer Lebenssituation umgehen.
Zu sehen, wie sich einige Patienten/Rehabilitanden erst mit dem Rollstuhl durch die Einrichtung fortbewegten, dann mit dem Gehstock und zuletzt auch ohne jegliche Hilfsmittel, war für mich eines der schönsten Erlebnisse im Zivildienst.
Auch im Umgang mit den Kollegen habe ich Neuland betreten. Da wir Zivis in der BDH-Klinik Hessisch Oldendorf vorrangig in der Instandhaltung und als Fahrer eingesetzt werden, sind die Handwerker unsere Ansprechpartner in allen Fragen. Sie haben uns Zivis in den ersten Wochen gut eingearbeitet. Uns wurden die Abläufe in der BDH-Klinik und unsere Aufgaben erklärt. Obwohl es oft relativ arbeitsintensiv ist, herrscht insgesamt ein freundliches Arbeitsklima, in dem man sich gern hilft und gegenseitig unterstützt."
Das Freiwillige Soziale Jahr steht jungen Frauen und Männern nach Erfüllung der Vollzeitschulpflicht und vor Vollendung des 27. Lebensjahres offen. Die Dienstdauer ist flexibilisiert worden.
Die Regeldauer sind 12 zusammenhängende Monate, mit einer Mindestdauer von 6 Monaten und einer Höchstdauer von 18 Monaten.
Jeder, der seine Pflichtschulzeit absolviert hat, kann Bundesfreiwilligendienst machen: Junge Menschen nach der Schule, Menschen in mittleren Jahren und Seniorinnen und Senioren. Alter, Geschlecht, Nationalität oder die Art des Schulabschlusses spielen dabei keine Rolle.
Die Regeldauer sind 12 Monate. Man kann den Dienst aber auch auf 6 Monate verkürzen oder auf 18 Monate verlängern, maximal möglich sind 24 Monate Dienstdauer.
Ob Du ohne Druck wertvolle Erfahrungen im sozialen Bereich sammeln willst, ob Du noch Zeit bis zum Beginn Deiner Ausbildung oder Deines Studiums hast, ob Du wieder in einen Beruf einsteigen willst oder Dein Engagement als „soziale Auszeit“ begreifen – Du bist herzlich willkommen bei uns!