Neuropsychologie beschäftigt sich mit den zentralnervösen Grundlagen menschlichen Verhaltens und Empfindens. Leitlinie unseres Handelns ist die Hilfe zur Selbsthilfe, damit unsere Patienten/Rehabilitanden im beruflichen und familiären Alltag eine größtmögliche Selbstständigkeit wiedererlangen können.
Aufbauend auf einer genauen Diagnostik der verschiedenen kognitiven Leistungen werden gemeinsam mit Patienten / Rehabilitanden und ggf. Angehörigen individuelle Therapieziele erarbeitet. Durch die gezielte, wissenschaftlich fundierte Funktionstherapie werden die beeinträchtigten Fähigkeiten gefördert, im Alltag erprobt und Kompensationsstrategien erarbeitet. Psychische Störungen sind in ihren Auswirkungen auf den Heilungsverlauf nicht zu unterschätzen. Diese treten teils direkt, teils als Reaktionen auf das Erleben der Hirnschädigung auf. Wir bieten Patienten/Rehabilitanden sowohl bei subjektiv bestehenden psychischen Beschwerden als auch beim Vorliegen entsprechender Diagnosen psychologische Einzelgespräche und psychotherapeutische Begleitung an. Darüber hinaus stehen wir den Angehörigen bei Bedarf mit Beratungsgesprächen zur Seite.
Im Rahmen der neuropsychologischen Diagnostik werden verschiedene kognitive Funktionsbereiche untersucht, wie z.B.
Darüber hinaus werden auch klinisch-psychologische Aspekte erfasst. Die Diagnostik erfolgt in Einzelsitzungen. Dabei richtet sich die zeitliche Dauer nach der Belastbarkeit des einzelnen Patienten/Rehabilitanden und der Fragestellung der neuropsychologischen Untersuchung, wie z. B.:
Zielgruppe und Therapieziel:
Werden im Rahmen der neuropsychologischen Diagnostik Störungen in einzelnen Bereichen der Aufmerksamkeit offenbar, so erfolgt ein gezielt auf diese Leistungsbereiche zugeschnittenes Training mit speziell evaluierten neuropsychologischen Computerprogrammen.
Trainingsbereiche:
Die Übungseinheiten finden täglich in offenen Kleingruppen von maximal 60-minütiger Dauer statt.
Zielgruppe und Therapieziel:
Teilnehmer dieser Gruppe sind Patienten/Rehabilitanden, die aus ihrem Alltag Beeinträchtigungen des Gedächtnisses berichten und/oder bei denen sich in der neuropsychologischen Diagnostik Auffälligkeiten in diesem Bereich gezeigt haben. Ziel des therapeutischen Vorgehens ist die Unterstützung von Prozessen der Gedächtnisbildung durch die Vermittlung und Einübung interner und externer Kompensationsstrategien.
Da das Training interaktiv im Rahmen der Kleingruppe stattfindet, sind ausreichende konzentrative Belastbarkeit und sprachliche Kommunikationsfähigkeit auf zumindest einfachem Niveau notwendige Teilnahmevoraussetzungen. Zur Verbesserung der Merk- und Lernleistungen werden den Patienten/Rehabilitanden in der Gruppensituation interne Gedächtnisstrategien, wie Visualisierungstechniken, assoziative Verknüpfung, Kategorisierung vermittelt und anschließend jene Techniken und Strategien ausgewählt und erprobt, welche bestmöglich auf die Möglichkeiten und Bedürfnisse der Patienten/Rehabilitanden zugeschnitten sind. Dies erfolgt vor dem Hintergrund der Kenntnis über das vorliegende Störungsbild, den im bisherigen Alltag durch den Patienten/Rehabilitanden angewandten Strategien und der nach der Erkrankung/dem Unfall bestehenden Ressourcen. Die Übungseinheiten finden täglich in integrativen Kleingruppen von maximal 60-minütiger Dauer statt.
Zielgruppe und Therapieziel:
Das Therapieangebot richtet sich an Patienten/Rehabilitanden mit Störungen der exekutiven Funktionen. Im Vorfeld der Therapie muss diagnostisch abgeklärt werden, ob und welche Bereiche der exekutiven Funktionen betroffen sind.
Trainingsbereiche:
Die Übungen bestehen aus schriftlichen Aufgaben, basierend auf evaluierten neuropsychologischen Trainingsprogrammen. Die Übungseinheiten finden täglich in integrativen Kleingruppen von maximal 60-minütiger Dauer statt.
Um die aktiven individuellen Einflussmöglichkeiten den Teilnehmern bewusst zu machen, hat die Abteilung der Klinischen Neuropsychologie ein Curriculum zu den Themen „Neuropsychologische Störungen“, „Stress und Stressbewältigung“ sowie „Soziale Kompetenz“ ausgearbeitet. Diese psychoedukative Maßnahme erstreckt sich über 3 Sitzungen, die einmal wöchentlich 90 Minuten umfassen. Ziel ist, sowohl die gesundheitsbezogene Eigenverantwortung als auch die Entscheidungsfähigkeit der Rehabilitanden zu stärken, um ihnen trotz erkrankungsbedingter Beeinträchtigungen die aktive Teilhabe an Beruf und Alltag zu ermöglichen.
Als Folge von Unfall und/oder Erkrankung entstehen bei den Betroffenen oft starke emotionale Belastungen und ein hoher Leidensdruck, welche häufig, insbesondere zu Beginn der Behandlung die eigenen Bewältigungsmöglichkeiten übersteigen können. Ein besonderes Anliegen der Abt. Klinische Neuropsychologie ist die Unterstützung der Betroffenen bei der Linderung der psychischen Belastung. Dies ist außerdem deshalb wichtig, weil erfahrungsgemäß eine hohe wahrgenommene Belastung dazu führen kann, die Wirksamkeit der rehabilitativen Maßnahme zu reduzieren. Als Hilfestellungen bieten wir psychologische Beratung einschließlich Informationsvermittlung, stützende Gespräche zur Krankheitsverarbeitung und Krisenintervention, einschließlich der psychotherapeutischen Kurzzeittherapie an. Dabei greifen wir auf verhaltenstherapeutische, gesprächspsychotherapeutische und systemische Methoden der Psychotherapie zurück.
Dieses Angebot richtet sich an Patienten/Rehabilitanden, welche sich unter psychologischer Anleitung und Unterstützung mit anderen an Patienten/Rehabilitanden austauschen möchten. Diese offene Gruppe findet einmal wöchentlich für 60 Minuten statt.
Nicht nur die Patienten/Rehabilitanden, sondern auch deren Angehörige sind durch das Krankheits- bzw. Unfallgeschehen emotional belastet. Daher besteht für Angehörige mit hohem Leidensdruck die Möglichkeit zu einem psychologischen Beratungsgespräch in der Einzelsituation. Dabei kann unter anderem Hilfestellung zur supportiven psychotherapeutischen Begleitung am Heimatort gegeben werden.