Wer von einer Covid-19-Erkrankung betroffen war und mit den Langzeitfolgen zu kämpfen hat, wünscht sich die bestmögliche Therapie und eine individuelle Begleitung und Betreuung. Zu Beginn der Pandemie lag der Fokus verständlicherweise auf der akuten Infektion. Bei manchen Betroffenen war ein Krankenhausaufenthalt erforderlich, von diesen Patientinnen und Patienten musste rund ein Fünftel beamet werden. Als Folge einer Intensivbehandlung kann ein sogenanntes PICS (post intensive care syndrome) mit motorischen, kognitiven und emotionalen Beeinträchtigungen auftreten.
Aber auch bei milden Verläufen beginnt für viele Betroffenen nach überstandener Infektion eine schwere und herausfordernde Zeit - denn sie sind nicht gesund. Sehr häufig kommt es auch bei geringen körperlichen Belastungen zu Atemnot. Hinzu können weitere Folgeschäden und -erkrankungen kommen, die Leistungsfähigkeit und Lebensqualität der Betroffenen stark beeinträchtigen und sie nicht mehr "auf die Beine kommen lassen". Die Symptome, die das Virus auslöst, das fast alle Organe betreffen kann, sind vielfältig. Die Behandlung Betroffener ist auch deshalb schwierig und herausfordernd, weil sich das Virus immer wieder anders verhält. Auch vermeintlich Genesene können noch erhebliche Einschränkungen aufweisen. Studien belegen, dass rund Dreiviertel der Post-Covid-19-Patienten Beeinträchtigungen aufweisen.
Häufige Beschwerden betreffen abnorme Müdigkeit und allgemeine Schwäche (Fatigue), Muskelschwäche, Schmerzen an Nerven und Muskeln, Einschränkungen der Beweglichkeit und der körperlichen Leistungsfähigkeit, neuropsychologische Einschränkungen (Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Konzentration), Sprach- und Sprechstörungen und auch psychische Belastungen.
Vor dem Hintergrund von über 60 Jahren Erfahrung in der Behandlung neurologischer Erkrankungen aller Art und Schweregrade bieten wir auf Ihre individuellen Bedürfnisse und Ziele angepasste, intensive Post-Covid-19-Rehabilitation an. Seit Beginn der Corona-Pandemie haben wir einige Dutzend Post-Covid-19-Betroffene behandelt, von der Beatmungsentwöhnung bis zur beruflichen Teilhabe. Eingebettet in eine qualifizierte, am biopsychosozialen Gesundheitsmodell orientierte medizinische Betreuung arbeiten interdisziplinäre Teams aus Pflege-, Physio- und Ergotherapie, Neuropsychologie und Sprachtherapie daran, ihre psychische und physische Leistungsfähigkeit und Ihre Lebensfreude wieder herzustellen - unabhängig vom Schweregrad Ihrer Beeinträchtigungen. Unser Leistungsspektrum umfasst die neurologische Frührehabilitation und die Phasen C, D (AHB) und E (medizinisch-berufliche Rehabilitation) nach BAR.
Eine Post-Covid-19-Erkrankung ist eine sehr vielgestaltige Krankheit - sie verläuft bei jedem Betroffenen anders. Umso wichtiger ist es, die Rehabilitationsmaßnahmen individuell, bedarfs- und zielorientiert und in enger Absprache mit den Patientinnen und Patienten und ihren Angehörigen zu planen.
Eine fundierte medizinische Diagnostik bildet die Grundlage unserer Post-Covid-19-Rehabilitation. Die BDH-Klinik Hessisch Oldendorf verfügt über eine Vielzahl von diagnostischen Verfahren.
Im Haus selbst sind Fachärzte für Neurologie, Innere Medizin, Anästhesie, Geriatrie, Palliativmedizin, Physikalische Therapie und Rehabilitation tätig.
Die Therapieplanung erfolgt in enger interdisziplinärer Abstimmung. Die Therapieinhalte orientieren sich an den individuellen Teilhabezielen und Ihren Wünschen und Bedürfnissen.
Wir arbeiten interdisziplinär in eng vernetzten Teams. Folgende Bereiche sind durch Spezialistinnen und Spezialisten vertreten: