Nach erworbener Hirnschädigung durch Hirnblutungen, Entzündungen, neurochirurgische Eingriffe, aber auch nach Schädel-Hirn-Verletzungen haben die meisten Betroffenen durch eine nahtlose Behandlungskette mit höchsten therapeutischen und medizinischen Leistungen eine sehr gute Chance, wieder erfolgreich sozial, schulisch oder beruflich eingegliedert zu werden. Hierbei spielt unser sehr gut ausgebildetes, hoch motiviertes Pflegepersonal eine wesentliche Rolle.
Ziel der Frührehabilitation ist die Stabilisierung und Reaktivierung der gestörten Basisfunktionen.
Vor allem von Bewusstseinslage, Wahrnehmungs- und Reaktionsfähigkeit und der intellektuellen, kognitiven, motorischen und verhaltensmäßigen Fähigkeiten sowie des vegetativen Status.
Die Aufgaben auf unserer speziellen Einheit für neurologische Frührehabilitation gliedern sich in drei Gruppen:
Die eigentlichen intensivmedizinischen Maßnahmen erstrecken sich auf Beobachtung und Behandlung folgender Parameter: Vitalfunktionen, Bewusstseinslage, vegetativer Status, Hirnstammfunktionen, Infusionsbilanz, enterale/parenterale Ernährung, Ausscheidung, Labor, Erkennen von Sekundärkomplikationen, Tracheostoma.
Dem pflegerisch-medizinischen Bereich sind zuzuordnen: Verabreichen von Medikamenten, Sonden, Infusionen, Versorgung von Urin- und Venenverweilkathetern, Überwachung von Stuhl- und Urinausscheidung, Atemtherapie, Beatmungsführung.
Der pflegerisch-rehabilitativen Therapie entsprechen: Stimulation und Aktivierung zur Besserung von Wahrnehmungs-, Reaktions- und Handlungsfähigkeit, Anbahnung der Willkürmotorik, Übungen zur Lebenspraxis, Orientierung und Sprache, Mobilisierung, seelische Zuwendung, Steuerung von Affektivität und Verhalten, ganzheitliche Krankenpflege unter Berücksichtigung aller ATL, spezielle Lagerung nach Bobath, Kontakt und Einbeziehung der Angehörigen in die tägliche Pflege.
Im Mittelpunkt unserer Bemühungen steht der Mensch, entsprechend müssen alle Aspekte seiner Person beachtet und, wenn nötig, rehabilitiert werden. Grundlagen hierfür sind die Fähigkeiten des Patienten/Rehabilitanden, in diesem Rahmen wird er gefordert, sich aktiv an seiner Rehabilitation zu beteiligen.
In patienten-orientierter Ganzheitspflege wird versucht, mit dem Patienten/Rehabilitanden auf der Basis seiner Möglichkeiten selbstverantwortliches Handeln und weitestgehende Unabhängigkeit für ihn zu erreichen und/oder Pflege zu übernehmen, wo er selbst zum Handeln noch nicht fähig ist.
Bei Ausschöpfen aller beschriebenen Möglichkeiten kann ein hoher Prozentsatz der Patienten/Rehabilitanden wieder selbstständig am Leben teilnehmen und erfolgreich in Schule oder Beruf eingegliedert werden. Dies ist ein Grundrecht jedes erkrankten Menschen.